In immer mehr Bundesländern werden Rauchmelder Pflicht
Rauchmelder helfen Leben retten, doch nur jeder zehnte Haushalt in Deutschland ist mit dieser Brandschutzeinrichtung ausgestattet. Jeden Tag brennt es irgendwo in Deutschland und jährlich gibt es rund 500 Todesopfer im Zusammenhang mit Bränden zu beklagen. Über zwei Drittel der Menschen sterben dabei nachts, während sie schlafen. Lediglich bei 10 % aller Fälle sind die Flammen die Ursache – die überwiegende Zahl der Menschen verliert durch die Einwirkung giftiger Rauchgase ihr Leben. Diese statistisch untermauerte Faktenlage setzte eine breite Diskussion zur Verbesserung von Brandschutzmaßnahmen in Gang, die schließlich zu gesetzlichen Änderungen führen sollte.
Da der Brandschutz unter das Baurecht und dieses in die Zuständigkeit der Länder fällt, ist Situation in der Bundesrepublik Deutschland recht uneinheitlich. Vorreiter auf dem Gebiet eines verbesserten Brandschutzes war Rheinland-Pfalz, das im Jahr 2003 als erstes Bundesland eine Rauchmelder-Pflicht für Wohnungen erließ. Weitere Länder, wie Hamburg, Schleswig-Holstein, das Saarland, Hessen, Sachsen-Anhalt, Bremen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern folgten. In Niedersachsen gilt die Pflicht ab 01. November 2012 für Neu-, Um- und Bestandsbauten. Die Nachrüstpflicht für Wohnungen endet in einigen der genannten Bundesländer hingegen erst Ende 2015. In den Bundesländern Bayern und NRW ist eine Rauchmelder-Pflicht in Planung und soll voraussichtlich noch 2012 gesetzlich verankert werden. Auch hier soll es Übergangsfristen geben. Noch keine entsprechenden Initiativen gibt es derzeit in Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg und Sachsen.
Überwiegend positiv werden die Maßnahmen durch die Verbände und Innungen der Schornsteinfeger in den Ländern begrüßt, wo entsprechende Gesetze wirksam oder auf den Weg gebracht wurden. Denn sollte einmal ein Feuer ausbrechen, können die Menschen durch die Anlagen rechtzeitig gewarnt werden. Das macht nicht nur Bauten und Wohnungen sicherer, sondern rettet vor allem Menschenleben. Für Schornsteinfeger, welche neben Kaminkehrarbeiten auch die CO2-Emissionsmessungen bei Heizungsanlagen durchführen, gehören Leistungen im Bereich Brandschutz und Sicherheit längst zum beruflichen Selbstverständnis dazu. Von daher ist für sie kompetente Beratung rund um den Rauchmelder zur selbstverständlichen Dienstleistung geworden, die sie schon lange vor der bald flächendeckenden Rauchmelder-Pflicht erbrachten.
Haus- und Wohnungsbesitzer aus den Ländern, wo die Pflicht zur Installation von Rauchmeldern ansteht, sollten sich zeitnah informieren, in welchen Räumlichkeiten die lebensrettenden Melder zu installieren sind. Empfohlen werden Rauchmelder mit dem „Q“-Zeichen, das für Qualität und Langlebigkeit bei den Batterien von mindestens 10 Jahren steht. Qualität hat nämlich in diesem Zusammenhang noch einen ganz anderen Aspekt, denn niemand will schließlich, dass ein Fehlalarm ausgelöst wird. Sich häufende Fehlalarme könnten die Zielsetzungen eines verbesserten Brandschutzes dadurch unterlaufen, weil viele dann einfach die Batterien aus den Geräten entfernen würden.