Der Wohl bekannteste Schornstein der Welt
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Der Wohl bekannteste Schornstein der Welt

Der Schornstein der Sixtinischen Kapelle im Vatikan ist der wohl bekannteste der Welt. Erst kürzlich, nämlich bei der letzten Wahl des Papstes, kam dieser wieder zum Einsatz, um durch aufsteigenden weissen Rauch die Wahl eines neuen Papstes zu verkünden.

Dass weisser Rauch bei einem neu gewählten Papst im Vatikan in der Sixtinischen Kapelle aufsteigt, hat eine lange Tradition. So wurde bereits im Jahre 1775 Rauch als Signal für die Papstwahl genutzt. Ein fester Bestandteil des Konklaves ist Rauch seit dem Jahre 1878. Steigt schwarzer Rauch auf, dann hat die Versammlung der Kardinäle noch zu keinem neuen Ergebnis geführt. Erst wenn weisser Rauch vom Dach der Sixtinischen Kapelle aufsteigt, steht ein neuer Papst fest. Der Schornstein in Form eines Kupferrohres ist für die Menschen auf dem Petersplatz gut einsehbar. Zugleich handelt sich für die Kardinäle im Inneren der Kirche um die einzige Verbindung zur Außenwelt, denn sie sind zu Zeiten des Konklaves vollständig von der Außenwelt abgeschottet. Der aufsteigende Rauch aus dem Kamin der Kirche ist somit ein eindeutiges und gut sichtbares Zeichen, ohne dass die Kardinäle bei noch nicht entschiedener Wahl mit der Außenwelt in Kontakt treten müssen. Die modernen Medien machen es möglich, dass nicht nur die Menschen auf dem Petersplatz, sondern Menschen auf der ganzen Welt zur Papstwahl auf das Kupferrohr der Sixtinischen Kapelle schauen können, um das Ergebnis der Wahl abzuwarten.


Der Ofen zum Kupferrohr kommt bereits seit dem Jahre 1939 zum Einsatz, jedoch hat sich die Methode der Rauchentwicklung geändert. In der früheren Zeit wurden die Wahlzettel zusammen mit brennbarem Material wie Werg und Stroh im Ofen verbrannt. Die Farbe des schwarzen Rauches kam durch die Beimischung von Ruß und Pech zustande. Allerdings kam es durch die Verwendung der ausschließlich traditionellen Materialien zu Missverständnissen, wenn zum Beispiel grauer Rauch aufstieg. Um diesen Missverständnissen vorzubeugen, kommt seit dem Jahre 2005 ein weiterer moderner Ofen zum Einsatz, der unter der Verwendung verschiedener chemischer Zusätze den Rauch in der gewünschten Farbe erzeugt. Allerdings hat der alte Ofen noch nicht ausgedient, denn in diesem werden zeitgleich immer noch die Wahlzettel verbrannt. So stehen zu jeder Wahl gleich zwei gusseiserne Öfen in der Sixtinischen Kapelle. Zusätzliches Glockengeläut des Petersdoms ist neben dem aufsteigenden weissen Rauch ein eindeutiges Zeichen dafür, dass das Konklave eine Wahl getroffen hat.

Ofen und Kupferrohr sind außerhalb eines Konklaves nicht in der Sixtinischen Kapelle anzutreffen, denn sie werden extra zu jeder neuen Papstwahl aufgebaut. Das bedeutet, dass Ofen und Kupferrohr nur sichtbar sind, wenn ein neuer Papst gewählt werden muss. Natürlich bedarf es auch beim Ofen und Schornstein der Sixtinischen Kapelle der Wartung und Reinigung durch eine Fachkraft, wie zum Beispiel einem Schornsteinfeger. Allerdings ist die Reinigung für die zuständigen Schornsteinfeger nicht so aufwendig wie bei ständig genutzten Kaminen, denn die speziellen Kamine werden nur alle paar Jahre aufgestellt und genutzt.