Gefährlich: Dohlennester in Schornsteinen
Achtung: Lebensgefahr durch Dohlennester im Schornstein
Dohlen zählen zu den Rabenvögeln. Sie brüten in Höhlen. Dabei muss es sich keineswegs um natürliche Höhlen handeln. Sehr beliebt in Dohlenkreisen sind Schornsteine. Zu Beginn der Brutsaison im Frühjahr beginnen die intelligenten Vögel mit dem Nestbau. Soll ein Schornstein als Nisthöhle dienen, bringen Dohlen allerlei Material zum Nestbau heran: Zweige, Gras, Moos, Papier, Textilien und Plastiktüten sind typische Dinge, aus denen ein Dohlennest entsteht. Diese Teile lassen die Dohlen einfach in den Schornstein fallen, wo sie sich verkanten und festsetzen. Auf diesem Fundament entsteht anschließend ein stabiles und dichtes Nest, das bis zu zwei Meter hoch werden kann.
Das kompakte Dohlennest verstopft den Schornstein mit der Folge, dass die Abgase der zugehörigen Feuerstätte nicht mehr abziehen können. Dadurch finden unvollständige Verbrennungsprozesse statt, bei denen sich Kohlenmonoxid bildet. Das hochgiftige Gas ist geruchlos und unsichtbar. Bei verstopftem Schornstein entsteht ein Rückstau und das Kohlenmonoxid dringt in die Wohnung ein. Immer wieder kommt es zu Todesfällen aufgrund einer Kohlenmonoxidvergiftung, denn auftretende erste Symptome wie zum Beispiel Husten, Schwindel oder Kopfschmerzen werden nicht als lebensbedrohlich empfunden. Bei nachfolgenden Zuständen wie Apathie, Halluzinationen oder Bewusstlosigkeit ist es meistens für eine Rettung zu spät. Neben solchen nicht eindeutigen Befindlichkeitsstörungen gibt es ein deutlicheres Alarmzeichen: Wenn ohne ersichtlichen Grund Fenster und Spiegel beschlagen, deutet dies auf einen zu hohen Kohlenmonoxidgehalt der Raumluft hin und muss umgehend durch einen Schornsteinfeger überprüft werden.
Entfernung von Dohlennestern aus Schornsteinen
Der Schornsteinfeger ist der zuständige Ansprechpartner, wenn Dohlen im Schornstein ein Nest errichtet haben. Was für Haus- oder Wohnungsbesitzer ein ungewöhnliches Ereignis ist, stellt für einen Schornsteinfeger eine bekannte berufliche Aufgabe dar.
Zunächst untersucht der Schornsteinfeger, ob das Dohlennest bewohnt ist. In diesem Fall nimmt er Kontakt zur Unteren Naturschutzbehörde auf. Da der Dohlenbestand in Deutschland rückläufig ist, bestimmt die Behörde das weitere Vorgehen. Ist das Nest unbewohnt, entfernt der Schornsteinfeger mit speziellen Werkzeugen das Nest. Er wird mit einer schweren Eisenkugel beginnen, die er von außen in den Schornstein hineinwirft, damit das Dohlennest bis unten durchrutscht. Gelingt das nicht, versucht er, den Fremdkörper von unten mit besonderen Haken herauszuziehen. Bleibt auch dieser Versuch erfolglos, ist der Schornstein aufzustemmen, um das Nest zu beseitigen.
So lassen sich Dohlennester in Schornsteinen verhindern
Auf Schornsteinen angebrachte Dohlenschutzgitter versperren Dohlen den Zugang und verhindern so den Nestbau am ungeeigneten Ort. Auch hier ist der Schornsteinfeger Ansprechpartner. Er berät und kontrolliert außerdem nach Aufmontieren des Gitters, dass nun nicht dieses eine Abgasbarriere bildet.